Ganze drei Wochen hat‘s gedauert, bis Tobi endlich wieder seiner Lieblingstätigkeit nachgehen darf: er liegt im Dreck unter dem Bus und sucht vor sich hin frotzelnd nach dem Leck in der Warmwasserleitung. Wir stehen gerade in einer ziemlich schönen Kiesbucht, auf dem Weg dort hinunter hat es auf der Schotterpiste einmal ordentlich „Klong“ gemacht und seitdem läuft das Warmwasser nicht mehr aus dem Hahn, sondern auf den Boden. Während er mit seinen Armen versucht, irgendwo im vollgestopften Fahrzeugboden etwas zu ertasten, schwört Tobi, nie wieder ein Auto auszubauen, das nächste Mal einen Fiat Ducato von der Stange zu kaufen und überhaupt, wer hatte denn schon wieder die dämliche Idee, in so einen Urlaub zu fahren. Das Stimmungsbarometer packen wir besser weg. Werfen wir doch lieber einen Blick auf die schöne Bucht, in der wir stehen – mittlerweile bin ich ja totaler Kiesstrand-Fan. Da sieht das Wasser nochmal viel klarer aus. Und der Camper bleibt sandfrei, wahrscheinlich mein Hauptargument. Solche kleinen Kiesbuchten gibt’s hier en masse, an jedem Eck möchte man herausfahren und reinhüpfen. Jetzt aber wieder zurück zur Wasserleitung. Tobi’s finstere Gedanken prophezeihen mittlerweile schon das Ende unserer Wasserversorgung, denn reparieren könne er das hier nicht. Da fehlt’s an Material, an Werkzeug und vor allem natürlich an Können. Puh, jetzt wird’s aber arg düster. Ein Zwischen-Ouzo vielleicht? Nicht lustig, Anja. Sophia räumt derweil den Ratschenkasten im Kies aus, das trägt auch wenig zur Erheiterung bei. Also ab unter’s Auto und los geht die Fummelei. Der Wärmetauscher wird kurzerhand ausgebaut und so kann die defekte Verbindung ertastet werden. Unter weiterer kontinuierlicher Flucherei schafft’s Tobi dann erstaunlich zügig, die Schlauchtüllen auszutauschen und festzudrehen, und siehe da, zwei Stunden später haben wir wieder eine heiße Dusche. Da hat sich die Schimpferei ja kaum gelohnt, da hatten wir doch schon deutlich längere Werkstattaufenthalte… aber der gescheite Franke muss eben erst mal schimpfen, der eine mehr, der andere weniger… 😉

In den letzten beiden Wochen sind wir Tobi‘s zweiter Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: Steine kucken. Die Reiseführer-Beauftragte bin ja immer ich, und mir fällt es nach wie vor entsetzlich schwer, von den da aufgeführten Highlights etwas wegzulassen. Schon beeindruckend, dass hier am Peloponnes an jeder Straßenecke irgendwelche antiken Stadtreste oder Festungen gefunden wurden. Aber nach der zehnten Wiese mit wild gewürfelten Steinquadern, die ein antikes Wohnhaus darstellen sollen, lässt dann tatsächlich auch meine Vorstellungskraft bei über 30 Grad nach. Also beschränken wir uns auf die wesentlichen Stätten und fahren bei einigen „Must-Sees“ auch noch vorbei – die antiken Helden mögen es uns verzeihen… Unsere empfehlenswerten Highlights: die Festung Akrokorinth, Olympia und das Archimedes-Museum in Olympia!

Und weil wir uns nach solchen Strapazen endlich ein wenig Urlaub verdient haben, liegen wir gerade recht faul am feinsandigen Kyllini Beach an der Westküste und genießen ein Aperölchen nach dem anderen. Wir stehen neben dem Robinson Club, weil wir spontanen Besuch bekommen haben – coole Aktion, Regina!!