About Bus (oder: was wir das letzte Jahr so getrieben haben)

Von der Dreckskarre zur Kick Ass Box! (Danke Rachel!)

„Ein T3, das ist schon mal nichts!“, so unser Fazit nach einer Spanien-Portugal-Tour mit einem Miet-Bulli. Bei minimaler Steigung haben uns LKWs überholt, für Surfzeug war zu wenig Platz, ständig dieses Geräume, um Platz zu schaffen – für eine größere Tour konnten wir uns das nicht vorstellen. Die Online-Anzeige vom weißen Syncro kam dann irgendwie ungünstig. Hingefahren, um “nur mal zu kucken”, auf der Rückfahrt war’s aber eigentlich schon klar: der Sonderausbau hat uns auf Anhieb gefallen, Tobi’s T3-Liebe ist wieder aufgeflammt… der Zeitungsartikel in der OffRoad über genau diesen T3, damals ein Sonderausbau von VW und SpecialMobils, hat Eindruck geschunden und noch dazu mein weibliches Bauchgefühl – es war bereits rum um’s Eck. Gekauft wie gesehen – und damit leider gleich mal viel unerwartete Arbeit mitgekauft.

 

Der Bus hat uns und wohl auch unserem Umfeld sehr viel Nerven gekostet. Aber wir haben stets an ihn geglaubt! Mit viel Herzblut – und mit unglaublichem Einsatz von Flo (!!!) – haben wir den Bus einer Komplettsanierung unterzogen und ihm ein paar neue Features nach unseren Vorstellungen verpasst. Wer nun die Augen rollt und „Der Bus“ nicht mehr hören kann, den werden die nun folgenden Details wohl nicht interessieren – dem empfehlen wir trotzdem, wenigstens die Bilder zu überfliegen, wir sind nämlich saustolz drauf!

Direkt nach dem Kauf ging es zunächst erst mal in die Meisterwerkstatt zum CheckUp, auf die dort folgenden Diagnosen gehen wir jetzt nicht mehr weiter ein… Fazit: viel Geld versenkt, und gebracht hat’s trotzdem nichts, selbst das, was dort gemacht wurde, haben wir mittlerweile wieder ersetzt…

Mit dem konkreten Ausbau haben wir dann im April (2015) gestartet – dank Anja’s Dad, der uns eine eigene Werkstatt in Röthenbach a.d. Pegnitz verschafft hat.

Als erstes hat der Bus neue Reifen und Felgen bekommen, die Aluräder sollen geschont werden und die völlig überdimensionierten Panzerschlappen wurden auf ein erträgliches Maß geschrumpft.

Weiter ging`s mit der Elektrik und der Installation der Wasserversorgung (schon hier war klar: eine heiße Dusche muss her!).

Glücklicherweise hat der VW Bus T3 ein Heizungsgebläse für den hinteren Innenraum unter der Rücksitzbank, d.h. die Kühlwasserleitungen sind schon ab Werk verlegt und eignen sich hervorragend, um daran einen Boiler anzuschließen….. eine halbe Stunde fahren und schon hat man heißes Wasser.

Ein wenig mehr als Plug’n’Play war’s dann natürlich schon, lange Recherche nach dem passenden Boiler, damit er auch unter die Bank passt. Fündig sind wir bei der Firma Elgena geworden, die uns einen kleinen 10-Liter-Boiler (Ausführung rund) und einen passenden Vormischer verkauft hat, der das Boilerwasser (ca. 90°C) schon mal auf 40-65°C heruntermischt, bevor es in die Warmwasserleitungen eingespeist wird (bedeutet weniger Wärmeverlust in den Leitungen und mehr Warmwasser zur Verfügung). Eine Halterung für den Boiler haben wir noch konstruieren müssen und schließlich meterweise Wasserschläuche in den Schränken verlegt.

Ergebnis: zwei Wasserhähne am Waschbecken, einmal warm und einmal kalt, wobei die Kaltwasserleitung für’s Waschbecken vorher noch durch einen kombinierten Aktivkohle-/Keramik-Filter (Katadyn) gejagt wird… wir haben also Trinkwasser UND eine Dusche am Heck des Fahrzeugs, natürlich auch mit Warm- und Kaltwasserleitung, diesmal aber ungefiltert (wenn das Duschwasser auch durch den Filter laufen würde, wär die Kapazität des Filters zu schnell erschöpft und ein gescheiter Strahl würd´s durch den Druckverlust durch den Filter auch nicht mehr werden).

Bei der Gelegenheit wurde auch gleich die alte Wasserpumpe (24V) durch eine zum 12V-Netz passende modernere Druckpumpe ersetzt und die bislang starren drei 13 Liter-Kanister durch einen flexiblen 50 Liter-Tank ersetzt, der mit Vorfilter und 5 Meter-Schlauch ausgestattet an jedem Wasserhahn befüllt werden kann. An dieser Stelle nochmal großen Dank an unsere beiden Väter für die tatkräftige Unterstützung und die Baustellenverpflegung (Mama).

Elektrik….oder „never ending Spaghetti-Salat“:

Im folgenden ein paar Beispiele, wie wir die Elektrik nach Abnehmen der ein oder anderen Verkleidung vorgefunden haben:

Da fiel die Entscheidung leicht: alles muss raus! Schließlich wollen wir nicht, dass uns die Kiste unter’m Arsch abbrennt…

Gesagt, getan – da möchte ich gar nicht alle Kabel persönlich erwähnen, jedenfalls sind alle Verbraucher (z.B. Kühlschrank, Standheizung, Radio, Lichter…) jetzt neu verkabelt und aus einem Anästhesisten wurde so ein Teilzeit-Elektriker.

Das Trennrelais zwischen Starter- und Verbraucherbatterie ist rausgeflogen und wurde durch einen schicken Ladebooster von Votronic ersetzt (schick = teuer), der nun den Strom von der Starterbatterie abgreift, wenn diese voll ist, und mit optimaler IUoU-Ladekurve und bis zu 45 Ampere auf unsere Bordbatterien schickt.

Auch bei der Ladekapazität haben wir aufgestockt, der Bus hat nun drei parallel geschaltete Bordbatterien (Gel-Akkus) mit einer Kapazität von insgesamt 180Ah. Ein schon vorhandenes fest installiertes Ladegerät, wenn mal Strom aus der Steckdose vorhanden ist, haben wir integriert und weil wir schon dabei waren, gab´s auch noch einen anständigen Sicherungskasten und einen extrem „schicken“ Ladecomputer, damit wir auch ein wenig mit dem Strom haushalten können.

Ach ja, eine kleine, aber auch sehr „schicke“ Solarplatte haben wir noch auf’s Dach geschraubt und mit Spiralkabel und Solarladeregler an’s Bordnetz angeschlossen. 

Die Solaranlage liefert 130WP/24V, also ca. 5,5 A/24V. Das sind nicht sehr viele Ampere, hat aber den Vorteil, dass das Spiralkabel nicht so dick sein muss und wegen der höheren Spannung etwas weniger Strom in der Leitung verloren geht. Der MPPT-Laderegler kann die 24V in 12V umspannen, liefert also im Optimalfall (bei Supersonne und unter Missachtung der entstehenden Verluste) etwas über 10 Ampere/12V. Das reicht, um den Kühlschrank dauerhaft und bei guter Sonne auch noch ein paar andere Verbraucher mit Strom zu versorgen.

Nächster Punkt auf unserer ToDo-Liste – Innenraum-Renovierung:

Die obere Bettkonstruktion (eine ausziehbare Schiebekonstruktion aus 12mm-Multiplex-Platten) haben wir beim Schreiner machen lassen, die alten Matratzen und die Polster der unteren Sitzbank sind rausgeflogen, der Polsterer unseres Vertrauens hat neue Matratzen inkl. abnehmbarer Bezüge angefertigt. Bei der Gelegenheit haben wir das obere Bett gleich neu konzipiert. Problem war nämlich folgendes: unser Aufstelldach erlaubt nur eine Matratzendicke von 4 cm, sonst lässt sich’s nicht mehr einklappen. Also haben wir oben und unten einfach gleich große Matratzen anfertigen lassen, sodass wir aufdoppeln können und unsere Rücken sich jetzt immerhin auf 8 cm Schaumstoff entspannen können (die Wirbelsäule wird’s uns hoffentlich mal danken!).

Die vorinstallierte Lautsprecheranlage hinten mit 2×3 Boxen inklusive Endstufe haben wir rausgeschmissen, sollte ja schließlich kein Party-Bus werden… Außerdem haben wir den Platz dringend gebraucht, den uns die Boxen in der Schränken weggenommen haben. Die verbliebenen Löcher in den Schrankwänden hätten ziemlich blöd ausgesehen, also haben wir die jeweiligen Blenden aus Alu-Dibond neu gemacht.

Das ist im Übrigen eine Besonderheit an unserem Bulli, der gesamte Innenausbau ist aus Alu-Verbundmaterial gefertigt, weil’s leichter und stabiler ist als Holz.

Weil die Seitenverkleidungen der Schiebetür und der Heckklappe etwas in die Jahre gekommen waren, haben wir auch diese erneuert… Holzoptik, klar lackiert, sieht wohnlicher aus und passt gut zu unseren neuen Bettplatten. Bei der Gelegenheit haben wir auch die unter den Verkleidungen liegenden Styropor-Isolierungen entfernt (waren auch ziemlich verranzt) und stattdessen die Wände mit Armaflex isoliert.

Neben der Isolierung haben wir dem Bus gleich noch eine neue Motorraumdämmung verpasst – jetzt kann man sich sogar während der Fahrt unterhalten! 🙂

Weiter ging`s mit der Luftansaugung des Motors. Hier ist das Problem folgendes: fährt man viel abseits befestigter Strassen auf Sand, Piste und Schotter, wirbelt man viel Staub auf, der vom Motor über die Luftführung angesaugt wird. Ein Luftfilter verhindert, dass der Dreck in den Motor gelangt, darf man aber den  zahlreichen Erfahrungsberichten von Südamerikareisenden glauben, nimmt die Staubbelastung streckenweise derart zu, dass man mehrmals die Woche diesen Luftfilter ausbauen und reinigen und schließlich auch ziemlich schnell ersetzen müsste. Das wiederum ist beim VW-Bus ein ziemlicher Act, weil der Luftfilter schwer zu erreichen und somit auch nur sehr aufwändig auszubauen ist…. Lösung: ein Zyklon-Vorfilter, der die angesaugte Luft in Drehung versetzt (Zyklon) und so ein großer Teil des Staubs an die Seitenwände geschleudert und abgeschieden wird (wie beim Dyson). Man kennt das vielleicht von Jeeps, Landrover u.a., bei denen ein „Schnorchel“ vorne von der Motorhaube an der Seite hoch bis zum Dach verläuft und in einer Art Pilz endet. Ganz nebenbei wird durch diese Bauart auch die Wattiefe des Fahrzeugs erhöht, d.h. man kann durch sehr tiefes Wasser fahren, ohne dass Wasser vom Motor angesaugt wird (dann ist er nämlich kaputt).

Die Lösung für den Bus ist, wer hätte es anders gedacht, wieder Bastelarbeit, weil zum einen der Motor hinten ist und zum anderen keine wirklich sinnvollen Lösungen erhältlich sind (zumindest keine bezahlbaren).

Für die unter euch, die das großartige Computerspiel „Monkey Island“ noch kennen (kombiniere „Kaugummi“ mit „Affe“ -> benutze „Affenangel“)….. so ähnlich ist das hier auch gewesen!

Baumarkt-Metallregal-Rahmen, Gewindeaufnahme für die justierbaren Füße von Küchen-Unterschränken, Estrich-Abziehlatte, Gummikeile, ein paar Imbusschrauben, Auspuff-Rohrschelle, Vakuumschlauch für Getreide-Förder-Maschinen und ein Zyklon-Vorfilter aus dem Traktor-Zubehör-Shop und tataaaa…….man erhält einen Filter für den VW-Bus, der ohne eine Bohrung an die Dachrinne des Fahrzeugs geklemmt werden kann. Da soll noch einer sagen, dass Computerspiele für nichts nützlich sind!

Da uns der Bus im Sommer beim Test-Campen dann mit einem Motorschaden überrascht hat, wurde ab dann an zwei Fronten weitergearbeitet: glücklicherweise haben wir kurz vorher Flo und Biggi kennengelernt, ein wirklich großartiges Pärchen aus Oberbayern, ebenfalls T3-Fahrer mit Panamericana-Erfahrung, Vollblutschrauber mit perfekt auf T3-Bus spezialisierter „Hobby“-Werkstatt zuhause und offensichtlich einem riiiesengroßen Herz für Bullifahrer, die in der Patsche sitzen so wie wir….

Mit den Worten „des krieg mer scho“ wurde der Bus kurzerhand dorthin geschleppt, wo er, lasst es mich mal so sagen, eine komplette technische Restaurierung erfahren hat, die auszuführen wohl den Rahmen hier sprengen würde, aber von der sich oben erwähnte Fachwerkstatt eine dicke Scheibe abschneiden sollte!!!

Ganz kurz in Stichpunkten:

  • neuer Motor (1,6l TD Kennung JX)
  • neue Motorlager (Hydro statt Gummi)
  • Getriebe vorne und hinten ausgebaut, zur Überholung eingeschickt
  • Öl-, Wasser-, Ladeluftkühler zusammen mit allen Leitungen erneuert
  • Kupplung, Kupplungsdruckleitung und Kupplungsnehmerzylinder erneuert
  • Bremsleitungen erneuert
  • Bremse vorne umgebaut auf innenbelüftete Doppelscheibe
  • Fahrwerk zusammen mit allen Lagern und den Hinterachsschwingen getauscht (wir fahren jetzt ein dem Gewicht eines Reisemobils angepasstes Gewindefahrwerk von GMB, leider waren die originalen 16“-Hinterachsschwingen nicht mehr zu retten und auf die Schnelle auch nicht zu ersetzen, weshalb wir jetzt 14“-Schwingen mit 16“-Bremse und 16“-Rädern hinten fahren…. geht auch, nur Schneeketten passen jetzt nicht mehr auf die Reifen)
  • Auspuffanlage erneuert (hier musste aus Zeitgründen Flo´s Bus geschlachtet werden)
  • nahezu alle Motoranbauteile ersetzt
  • Motorkabelbaum erneuert
  • Tank ausgebaut, Leitungen erneuert, Tank-Halte-Bänder erneuert (Edelstahl)
  • Antriebswellenlager ersetzt
  • Servoleitungen erneuert
  • Bremsstaubbleche mit Antriebswellenschutz aus Edelstahl
  • Bügelseitenspiegel beidseits
  • manuelle Dieselpumpe, um den Dieselfilter beim Wechsel zu entlüften
  • Einbau der Mittelkonsole oder auch: die BOX (mehr dazu später)

und das alles mit viel Liebe fürs Detail und tonnenweise „Mike Sander’s“ Korrosionsschutzfett….vielen, vielen Dank Flo, du bist der Beste!!!

In der wenigen Zeit, die neben den über 200 Arbeitsstunden allein für diese Liste und unseren regulären Jobs noch geblieben ist, haben wir in Röthenbach noch unser Meisterstück vollbracht – viele haben schon von ihr gehört, einige haben sie gesehen, einer hat mitgearbeitet… (Danke, Helmut!!!)………..DIE BOX!!!

Der ursprüngliche Plan war, eine Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz zu basteln, als Ablagefläche für Alltagsgegenstände einerseits, als Stauraum für unsere Bordbatterien andererseits.

Geworden ist es genau dieses, mit einigen wenigen zusätzlichen Extras…. (böse Zungen haben behauptet die Box wäre mehr wert als unser Bus…. oder: wir sollen doch Räder an die Box schrauben und damit wegfahren!)

Erste Etage: 

  • zwei 60Ah Gelbatterien, die, wie oben schon erwähnt, parallel mit der schon bestehenden Bordbatterie jetzt eine Gesamtkapazität von 180Ah liefern
  • Verkabelung mit seperatem Sicherungskasten, + und – Verteiler für die in der Box integrierten Elektrogeräte
  • festinstallierte, stoßsicher gelagerte 1 Terabyte-Festplatte mit USB-Anschluss an der Außenseite der Box

Zweite Etage:

  • Wechselrichter 12V auf 230V mit 600Watt Dauerleistung und echtem Sinusstrom (Votronic) für Ladegeräte, Staubsauger oder was auch immer uns noch so einfällt…auch ein bisserl „schick“, an der Außenseite vorne befinden sich Lüftungsschlitze für den Wechselrichter, hinten sind Steckdose und Bedienelement fest installiert)

Dritte Etage:

  • Aufklappbares und abschließbares Staufach für Wertsachen, Tablet, Handy….
  • Leselampe für die Navigation bei Nacht
  • Wasserlibelle (ähnlich Wasserwaage, bloß rund), um das Fahrzeug lotgerecht auszurichten – extrem spießig, aber gerade schläft sich’s einfach besser!
  • Schiffskompass, damit man auf einen Blick und auch ohne Elektronik weiß, wo´s lang geht (und weil´s einfach cool aussieht…)
  • 12V-Steckdose fürs Tablet, mit dem man eigentlich die ganze Zeit navigiert 🙂

Und weil ja der Innenraum aus Alu-Dibond gebaut ist, haben wir das natürlich mit unserer Mittelbox genauso gehalten… wir finden, sie ist echt schick geworden und freuen uns jeden Tag, dass wir sie haben!

Unser Vorbesitzer hat für den Bus ebenfalls einen Schrank gebaut, der hinter dem Beifahrersitz verzurrt war, für diesen haben wir noch eine Tür konstruiert, die abschließ- und aushängbar ist und gleichzeitig als Tischplatte für unseren Innentisch dient. Außerdem war uns das mit dem Hinbinden zu unsicher… jetzt lässt sich der Schrank abnehm- und abschließbar am Boden des Bullis fixieren und dient uns so auch noch als Außenküche, wenn wir ihn rausheben und den Kocher draufstellen.

Kurz vor der Abreise haben wir dann noch beschlossen, dass die Kitesurf-Ausrüstung wirklich mit muss, also mussten wir zum einen Platz für die Boards schaffen. Ein ebenfalls miterstandener Fahrradträger wurde dafür kurzerhand zersägt und in einen Surfbretthalter umfunktioniert. Auch das hat eine Menge Planung und Recherche mit sich gebracht. Am Ende ist die Anja losgezogen und hat uns irgendwo in der Pampa des Bayrischen Waldes einen zweiten baugleichen Fahrradträger über Ebay-Kleinanzeigen beschafft. Aus-zwei-mach-eins hat ganz gut funktioniert, jetzt haben wir einen Träger für zwei Boards, die mittels selbstangefertigter Querstangen an den Träger geklemmt werden und auch abgeschlossen werden können.

Zum anderen war die Frage – wohin mit den Kites, den Trapezen, den Neoprenanzügen? Alles Sachen, die nach Gebrauch nass sind und dann ziemlich schnell die Duftnote „nasser Hund“ im Auto verbreiten… also ab auf’s Dach damit. Eine Dachbox von den ursprünglich zwei vorhandenen hätten wir ja noch, dahinter haben wir eine einfache Holzverlattung in Dachform angefertigt, wetterfest lackiert und zwei Ausschnitte reingesägt. Einen für unsere zweite etwas kleinere Alubox, die nun längs und links hinten am Dach ihren Platz findet und einen zweiten für das kleinste zu erwerbende Porta-Porty (Campingtoilette) … just in case, also nur für den Notfall und weil alle weiblichen Bekannten darauf bestanden: „ein Klo muss doch mit!“ Mal sehen, bis jetzt hat es seinen Platz am Dach noch nicht verlassen müssen:-)

Hinter das ganze wurde noch eine Schaufel geklemmt – fertig!

Und während Box, Schrank und Dachkonstruktion entstanden sind, wurde in der Schneiderei „Rapp-Knapp“ (Anja´s Mama und Oma) fleißig an der Herstellung von Vorhängen und Moskitonetzen gearbeitet. Wir haben bereits über ein Startup nachgedacht…

Die Vorhänge für alle unsere Fenster sind aus einem alten ausgedienten Kite, Modell Rhino, Hersteller North Kiteboarding, den ich mir am Anfang meiner Surfkarriere günstig bei Ebay geschossen habe. In mühsamer Handarbeit hat unsere Chef-Schneiderin nahezu alle Klebenähte aufgetrennt und die bunten Flächen in ansprechender Anordnung neu vernäht. Und weil am Ende noch Stoff über war, gab’s einen Duschvorhang und diverse nützliche Taschen und Hüllen für allerlei Kleinkram gleich noch mit dazu. An Vorhängen und Taschen dienen Magnete als Befestigung – die mussten mühsam eingenäht werden, was Anja’s Oma bestimmt den einen oder anderen Wutanfall gekostet hat, wenn die starken Magnete mal wieder an der Nähmaschinennadel klebten.

Ähnlich aufwendig waren die entworfenen Schnitte der Moskitonetze für Seitentür, zwei Seitenfenster und die Kofferraumöffnung, die mit allen auf dem Markt erhältlichen Befestigungsmöglichkeiten ihren richtigen Platz im Fahrzeug finden (Klettverschluss, Magnete, Tenax-Druckknöpfe, Gummibänder und Schlaufen).

Beides zusammen sorgt nun schon seit einigen Wochen für ungestörten und erholsamen Schlaf – großes Danke an Brigitte und Gerlinde!