Wir sind unten angekommen, am südlichsten Punkt unserer Reise: in Tierra del Fuego – Feuerland!
Die Fahrt nach „ganz unten“ führt vorbei an ein paar schönen Küstenabschnitten, ansonsten durch endlose Pampa. Feuerland besteht aus einer riesigen Insel, der Isla Grande, und zahlreichen kleineren Inseln. Der westliche Teil gehört zu Chile, im Osten befinden sich die besser erschlossenen argentinischen Anteile. Nach Rio Gallegos geht’s für uns über die Grenze nach Chile, mit der Fähre setzen wir über die Magellanstraße nach Feuerland über, um dann dort wieder nach Argentinien einzureisen. Urplötzlich ändert sich hier auf Feuerland die Landschaft. Im Norden fahren wir noch durch patagonische Steppe, bis dann auf einmal wieder grüne Wiesen und Wälder auftauchen. Und vor allem gibt’s Berge – irgendwie fühlt man sich fast ein bißchen wie zuhause in Bayern, nur dass wir zwischen den schneebefleckten Bergen immer wieder auf das Meer blicken.
Unser Etappenziel ist natürlich Ushuaia, die berühmte Hafenstadt „am Ende der Welt“. Die Beschreibung der Stadt reicht von „putzig und bunt“ bis „viel zu touristisch“. Wir entscheiden uns für „ganz nett“, mehr leider auch nicht, denn hier wird wirklich am laufenden Band gebaut und es wimmelt nur so von überteuerten Bergsportausstattern und Souvenirshops. Aber die Umgebung bietet ein ziemlich tolles Panorama, inklusive Seen, Wälder, Berge und Gletscher auf nicht mal 1000 Metern über dem Meer.
Ushuaia ist natürlich auch Startpunkt für Schiffstouren in die Antarktis. Auf so einem Expeditionsschiff würde man schon echt gern mal ins ewige Eis schippern, nur selbst bei den Last-Minute-Schnäppchen für 6000 USD pro Person fängt unsere Reisekasse das Stottern an… Auch Touren auf dem Beagle-Kanal oder zum Kap Hoorn sind ziemlich teuer. Um wirklich dem Ende der Welt näher zu kommen, muss man schon (noch) sehr tief in den Geldbeutel greifen.
In Ushuaia treffen wir auf einige andere Traveller und vertreiben uns gemeinsam in der Umgebung einige super entspannte Tage mit Wandern, Grillen und dem Bauen von Seilrutschen. Und was kann man bei 10 Grad Außentemperatur und ordentlich Wind noch so anstellen? Genau, Kites auspacken und ab ins 5 Grad „warme“ Wasser des Beagle-Kanals! Wer kann schon behaupten, so weit südlich in der Nähe der Antarktis gesurft zu sein…
Unser mitgebrachtes Minimum-Zahn-Equipment hat sich auch schon gelohnt, die ersten (ebenfalls reisenden) Patienten haben den Bus schon zur Vorsorgeuntersuchung aufgesucht. Und Tobi hat prompt mitten im Nirgendwo gleich noch ein Inlay verloren, da müssen wir aber demnächst wohl trotzdem eine Praxis suchen, mehr als eine provisorische Füllung war im Bus dann leider doch nicht möglich.
Nach den Faulenzer-Tagen folgen wieder ein paar Fahr-Tage, wir trennen uns von unseren Schweizer Freunden, die wir hoffentlich irgendwo weiter nördlich wieder treffen. Jetzt wollen wir noch den chilenischen Teil Feuerlands abfahren. Wunderschöne Pisten führen uns hier durch einsame Wälder und Seenlandschaften…
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